Windpark, Teil 1
Damir Kralj
Andreas Schneider
Die Herausforderung
Wind-Transport: 65 x 700 Kilometer
Der Transport von fünf neuen Windkraftwerken – bestimmt für den Windpark Ivan Sedlo in Bosnien und Herzegowina – war für Prangl ein ganz besonderes Projekt. Schließlich sollten sämtliche Komponenten im Hafen Zadar entladen und danach ganze 700 Kilometer weit bis zum Errichtungsort in Ivan Sedlo transportiert werden.
Unsere Lösung
Entladung
Die Entladung vom Schiff wurde mit Hilfe von zwei Teleskopkranen mit jeweils 130 und 250 Tonnen erledigt. Die schwersten Komponenten brachten dabei 65 Tonnen auf die Waage, die längsten waren die Rotorblätter mit 72 Meter. Am Hafen standen die Schwertransporter von Prangl bereit, um ihre Fracht aufzunehmen: Je nach Ladegut wurden 5-Achs-Zugmaschinen oder 4-Achs-Zugmaschinen mit unterschiedlicher Spezialausrüstung versehen. So kamen 9-achsige Sattelauflieger, modulare Anhänger, Rotorblatttrailer, Turmadapter und teleskopierbare Schaufelauflieger zum Einsatz.
Schwertransport
Angesichts der langen Strecke (Hafen Zadar – Zagreb – Grenzübergang Svilaj – Zenica – Sarajevo) und der beachtlichen Transportmaße waren die Fahrten kein Kinderspiel. Die Rotorblatt-Transporter hatten die Abmessungen 82,00 x 4,50 x 4,50 Meter und wogen 80 Tonnen. Die Transporter mit den schwersten Turmteilen waren 55,00 x 4,50 x 4,55 Meter und wogen 130 Tonnen. Mit 26,50 x 3,50 x 4,50 Meter und 130 Tonnen waren die Transporter mit den Maschinenhäusern zwar kürzer, aber genau so breit wie die anderen. 200 der insgesamt 700 Kilometer mussten auf lokalen, schmalen Straßen bewältigt werden.
Transportzeit: vier Nächte
Auch auf der Autobahn in Kroatien mussten Vorkehrungen für einen sicheren Transport getroffen werden. An zwei Stellen gab es eine Totalsperre und eine Umleitung auf die Gegenfahrbahn. In Bosnien waren Straßenbauarbeiten notwendig, um die Strecke befahren zu können. Insgesamt gab es pro Turbine 13 Transporte, um alle Komponenten an den Zielort zu bringen. Jeder Transportzug war insgesamt vier Nächte – zwei in Kroatien und zwei in Bosnien und Herzegowina – unterwegs. Doch konnten die Schwertransporter wegen Steigungen bis zu 20 Prozent am Ende des Weges ihre Lasten nicht direkt an der Baustelle abliefern.
Selbstfahrende Schwerlastmodule
Am Fuße des Berges wurde aus diesem Grund ein Umschlagplatz mit Lagermöglichkeit eingerichtet um die Komponenten der Windkraftanlagen mit zwei mobilen Teleskopkranen (110 und 130 Tonnen) auf geeignete Fahrzeuge umzuladen: Die Rotorblätter auf selbstfahrende Schwerlastmodule mit der speziellen Flügeltransportvorrichtung, die Turmsektionen auf 4-achsigen-Zugmaschinen mit eigenen modularen Anhängern. Nach acht Kilometern höchst konzentrierter Bergfahrt an der Baustelle angekommen, wurden sämtliche Teile mit einem 160 Tonnen und einem 250 Tonnen Mobilkran nach und nach abgeladen.