Flugzeug
Franz Sucek
Die Herausforderung
Flugzeug auf der Straße: Sondertransport der Extraklasse
Prangl wurde bereits 2017 mit einem außergewöhnlichen Projekt konfrontiert. Der Plan sah vor, ein altes 53,1 Meter langes und 43,2 Meter breites Flugzeug vom Waldviertel nach Graz zu transportieren und am Zielort auf das Dach eines Hotels zu verheben. Eine fast einjährige Vorplanung sowie zahlreiche Studien waren notwendig, bevor es tatsächlich losging.
Unsere Lösung
Hohes Transportgesamtgewicht als Herausforderung
Insgesamt zwei Nächte war die Iljuschin IL-62, die ehemalige Präsidentenmaschine der Tschechoslowakei, unterwegs. In der ersten Nacht ging die Reise des 70 Meter langen Sondertransports auf Drehschemmeln von Heidenreichstein nach Baden. Transportiert wurde nur der Flugzeugrumpf – in einem eigens angefertigten Rahmengerüst. Mit einer Transportbreite von 5 Meter und einem Transportgesamtgewicht von 121 Tonnen war dieses Projekt sicherlich kein Standardeinsatz.
Demontage von Ampeln, Lichtmasten & Co.
Millimeterarbeit war schon in Niederösterreich angesagt, aber so richtig eng wurde es dann in Graz. Neben dem Überfahren mehrerer Verkehrsinseln mussten vorübergehend Ampeln, Lichtmasten, Fahnenmasten, Verkehrszeichen sowie ein Entlüftungsschacht demontiert werden. Zudem wurde eine Eisenbahnkreuzung temporär umgebaut. Auf manchen Streckenabschnitten mussten die Parkplätze auf beiden Straßenseiten abgesperrt werden, um die Durchfahrt der Transportgarnitur überhaupt zu ermöglichen. Die Flügel, das Heck, die Triebwerke und sonstiges Zubehör wurden bereits ein paar Tage vorher angeliefert.
Flugzeugrumpf mit einem 200 Tonnen Teleskopkran abgeladen
Der noch flügellose Flugzeugrumpf wurde mitsamt Rahmen (54 Tonnen Gesamtgewicht) auf 10 Meter angehoben und um 90 Grad gedreht, um am Sportplatz hinter dem Hotel zwischengelagert zu werden. Bei diesem Manöver passierte das Flugzeug nur knapp die Fassade eines benachbarten Bürogebäudes. Zudem ragte der Rumpf nach der Drehung quer über eine stark frequentierte Hauptstraße. Sicherheit war demnach in allen Belangen die höchste Priorität. Danach wurde der Rumpf mit einem 200 Tonnen Teleskopkran auf das Parkdeck des Hotels gehoben.
Sanfte und sichere “Landung“ auf dem Dach durch Tandemhub
Danach folgte während des Zusammenbaus der Maschine am Parkdeck für Prangl eine mehrwöchige Pause. Sobald sie aber ihren finalen Zustand erreicht hatte, hievten ein 500 Tonnen und ein 200 Tonnen Teleskopkran das 62 Tonnen schwere Objekt mit Flügeln auf das Dach in rund 25 Meter Höhe. Graz hat damit eine neue Attraktion: Das Flugzeug ist pünktlich auf dem Hoteldach “gelandet“. Die perfekte Leistung des gesamten Prangl-Teams machte dieses außergewöhnliche Projekt zu einem vollen Erfolg. Davon konnten sich auch zahlreiche Schaulustige persönlich überzeugen.