Brenner Basistunnel
Die Herausforderung
Einsatz im Berg
Die Arbeiten am Brenner Basistunnel gehen voran. Das letzte Baulos “H53 Pfons-Brenner“ wurde Anfang April 2024 vergeben und so starteten die Vorbereitungen für einen neuen Tunnelabschnitt. Für die Montage der in Einzelteilen angelieferten Tunnelbohrmaschine “Wilma“ (mit einem Gesamtgewicht von rund 2.700 Tonnen) wurde Prangl engagiert – für einen Einsatz tief im Berg.
Unsere Lösung
High-Tech Tunnelbohrmaschine
Je nach Möglichkeit werden Tunnelabschnitte gesprengt oder mit hochmodernen, elektrisch betriebenen Vollschnitt-Tunnelbohrmaschinen gebaut. Das Gestein wird mit einem rotierenden Bohrkopf gelöst, das Ausbruchmaterial gleich abtransportiert und der Tunnel sofort gesichert. Dabei kann die tägliche Vortriebsleistung bis zu 40 Meter betragen. Die in Deutschland gefertigte Tunnelbohrmaschine „Wilma“ hat einen Bohrdurchmesser von 10,37 Meter und wurde in unzähligen Einzelteilen mit insgesamt 120 Transporten zum Baulos „H53 Pfons-Brenner“ transportiert, wo die Montage erfolgen sollte.
Hydraulisches Hubportal
Wegen der beschränkten Arbeitsbreite von 16 Meter und einer Hebekapazität von 269 Tonnen kam für diesen Job nur ein 534 Tonnen Hubportal in Frage. Der Vorteil von hydraulischen Hubportalen liegt in ihrer Vielseitigkeit. Denn sie können mit unterschiedlichsten Abmessungen und Hubleistungen kombiniert werden. Auch das Verschieben von Lasten in Querrichtung ist Dank hydraulischer Verschubsysteme möglich. Dadurch wird ein exaktes Positionieren der Last garantiert. In diesem Fall wurde das Hubportal mit einer 18 Meter langen Verschubeinheit inklusive Drehvorrichtung ausgestattet sowie mit 60 Meter Fahrschienen.
269 Tonnen
Der Aufbau des Hubportales startete am 25. März 2024 – rund vier Kilometer tief im Berg. Ab 02. April 2024 begann die Montage der Tunnelbohrmaschine, die in Kleinteilen (Maximalgewicht 90 Tonnen) in die Montagekaverne angeliefert wurde. Die wichtigsten Komponenten waren dabei der Hauptantrieb inklusive Schneiderad. Die größte Herausforderung stellte das Aufdrehen des Schneiderades mit einem Durchmesser von 10,6 Meter dar, welches nach dem Zusammenbau 269 Tonnen auf die Waage brachte. Mit höchster Konzentration konnte diese Aufgabe ohne Zwischenfälle bewältigt werden – ebenso wie das Aufdrehen des Antriebs mit einem Gewicht von 234 Tonnen.
Perfekter Job
In wochenlanger, akribischer Arbeit in der Tunnelkaverne nahm “Wilma“ mit Hilfe des hydraulischen Hubportals von Prangl langsam Gestalt an und wuchs zu einer rund 180 Meter langen Super-Tunnelbohrmaschine mit einem Gesamtgewicht von 2.700 Tonnen heran. Ab Herbst wird “Wilma“ in Richtung Innsbruck starten und rund 7,50 Vortriebskilometer bis zum Nachbarbaulos “Sillschlucht-Pfons“ zurücklegen. Das Prangl-Team hat dabei einen perfekten Job gemacht und ist stolz, bei diesem so wichtigen Bauprojekt dabei gewesen zu sein.