Fürstkogel
Die Herausforderung
Windkraftanlagen an alpinem Standort
Am Fürstkogel wurde ein Windpark mit fünf Windkraftanlagen errichtet. Darunter war auch eine Turbine mit 137 Meter Nabenhöhe, die höchste Maschine, die je in Österreich auf einem alpinen Standort gebaut wurde. Die anderen vier Anlagen haben eine Nabenhöhe von 117 Meter. Die Anrainer von Stanz erinnerten sich noch gut an die gelben Giganten von Prangl.
Unsere Lösung
Prangls “Alles aus einer Hand“-Konzept überzeugte
Die Rahmenbedingungen für die Durchführung eines solchen Projekts bedürfen einer intensiven Planung. Einige bautechnische Begehungen und Transportstudien waren erforderlich, um die Realisierbarkeit eines solchen Vorhabens möglich zu machen. Bereits im Rahmen der Planungsphase konnte Prangl überzeugen. Wichtig war vor allem, das gesamte Leistungsportfolio von Transport, Logistik, Umschlag und Krantechnik aus einer Hand anzubieten. Die Vermeidung von Schnittstellen kann bei solch einem schwierigen Unterfangen von entscheidender Bedeutung für die erfolgreiche Umsetzung sein.
Gelbe Schwertransporter im Einsatz
Mittels Schwertransportern wurden die Maschinenhäuser (65,0 Tonnen Einzelgewicht), die Naben (31,5 Tonnen Einzelgewicht), das Drive Train (61,0 Tonnen Einzelgewicht) und die Rotorblätter (14,7 Tonnen Einzelgewicht) aus Dänemark nach Österreich transportiert. Die Turmsegmente kamen aus Deutschland. Die schwersten und größten Sektionen mussten per Binnenschiff angeliefert werden. Nach dem Umschlag im Ennshafen, der ebenfalls von Prangl durchgeführt wurde, konnten die maximal 87,0 Tonnen schweren Stahlsektionen ihre Weiterfahrt fortsetzen. Die Stahlsegmente hatten Längen von bis zu 30,0 Meter.
Schwerlastmodule im Pendelverkehr
Alle Komponenten wurden am Umschlagsplatz in Stanz zwischengelagert. Diesmal war es notwendig, einen Umladeplatz vor dem Stadtkern zu finden, da der Transport der einzelnen Komponenten durch die Engstellen mitten im Ortszentrum mit “üblichen“ Transportgarnituren nicht möglich war. Als idealer Umladeplatz diente die Fläche eines Sägewerks. Den Umschlag übernahmen ein 220 Tonnen Teleskopkran und ein 280 Tonnen Raupenkran. Aufgrund von Steigungen von bis zu 17% mussten im Pendelverkehr sämtliche Komponenten mittels Schwerlastmodul (12 Achsen) zu den jeweiligen Montageplätzen transportiert werden.
Naturschutz per Flügel-Transportvorrichtung
Um dem Naturschutz Rechnung zu tragen, wurde für die Flügeltransporte die bewährten Flügel-Transportvorrichtung eingesetzt. Die 62 Meter langen Rotorblätter konnten so in engen Kehren und Kurven bis zu 60° hochgestellt werden. Dadurch wurden die Adaptierungsmaßnahmen für die Bergstraßen und –wege auf ein Minimum reduziert. Nicht nur war damit dem Naturschutz und Landschaftsbild geholfen, sondern konnten dem Betreiber auch Kosten erspart werden. Die Fahrzeit der 16 Kilometer langen Strecke dauerte bis zu vier Stunden und erforderte höchste Konzentration.
650 Tonnen Raupenkran, 200 Tonnen Teleskopkran
Weil nur wenig Platz vorhanden war konnten Anlagenteile teilweise nur temporär auf den Kranstellflächen gelagert werden. Die Komponenten mussten daher "just in time" angeliefert werden. Dies erforderte eine optimale logistische Abstimmung zwischen allen Mitgliedern des Prangl-Teams. Die Entladung am Berg als auch die Errichtung der Windkraftanlagen wurde mit einem 650 Tonnen Raupenkran und einem 200 Tonnen Teleskopkran bewerkstelligt. Für die Umsetzung zwischen den Windkraftanlagen kamen noch zusätzliche Transporteinheiten zum Einsatz.
Das Projekt wurde im Zeitplan und zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten abgewickelt.