Erdberg Steg
Die Herausforderung
102 Meter Stahlkonstruktion statt 84 Meter Holz-Steg
Nach einer Revision stellte sich heraus, dass die Holzkonstruktion des Erdberger Stegs, der den 2. und 3. Wiener Gemeindebezirk verbindet, Schäden durch Witterungseinflüsse, Temperaturschwankungen und Eindringen von Feuchtigkeit aufwies. Die Stadt Wien beschloss daher, den alten Steg abzubauen und ihn durch eine neue Brücke zu ersetzen. Prangl wurde mit den anspruchsvollen Hebearbeiten betraut.
Unsere Lösung
Beschädigter Holzsteg
Für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen ist der Erdberger Steg, der 2003 an der Stelle der letzten Donaukanalfähre errichtet wurde, von großer Bedeutung. Das Ausweichen auf die nächstgelegenen Brücken bedeutet einen beträchtlichen Umweg. Der Entschluss, die schadhafte Holzkonstruktion durch eine neue, modernere, haltbarere Stahlkonstruktion zu ersetzen, traf auf große Zustimmung – v.a. auch, weil die nutzbare Breite des Stegs von 3,3 Meter auf die maximal mögliche Breite von 4,2 Meter erhöht werden sollte. Bei der Erneuerung des Stegs verließ man sich auf die bewährte Qualität von Prangl.
Spezielles Hubkonzept
Schon vorab war klar, dass das Entfernen der alten Holzelemente schwierig ist - einerseits wegen der Dimensionen und des Gewichtes, andererseits wegen der asymmetrischen Last. Für die Haupthübe wählte das Prangl-Team zwei 500 Tonnen Teleskopkrane, die an jedem Ufer positioniert wurden. Die Abstellflächen mussten speziell präpariert werden, um die Krane sicher zu positionieren. Auch die Vorbereitung der Krane erforderte ein besonderes Konzept: Um die Asymmetrie bei den Hüben auszugleichen, war es nötig, verschiedene Gehänge-Arten zu kombinieren. Der erste Schritt des Abbaus galt dem Tragwerk.
22 Tonnen, 42 Meter
Beide Krane hatten von ihrer Position vom jeweiligen Ufer aus jeweils einen Teil herauszuheben, wobei diese 42 Meter lang, 3,5 Meter breit und 22 Tonnen schwer waren. Das Ausheben der tragenden A-Konstruktion folgte danach. Diese Elemente waren 29 Meter lang, 3,8 Meter breit und 13 Tonnen schwer. Die Hübe gestalteten sich nicht gerade einfach, weil die Teile wegen der hier angewandten Bauweise ineinander verkeilt waren und die Kräne unterschiedlich heben mussten, um die Verbindung zu lösen. Ein 95 Tonnen Teleskopkran mit einem Mannkorb und ein 60 Tonnen Teleskopkran assistierten.
Einhub der neuen Stahlkonstruktion
Wenige Tage später erledigte Prangl auch den Einhub des neuen Stegs, der nun aus Stahl gefertigt ist. Weil die neue Konstruktion nur aus insgesamt zwei Bauteilen besteht – jeweils 51 Meter lang, 5,2 Meter breit und 70 Tonnen schwer – konnten die bereitstehenden Großkrane den Steg in nur zwei Hüben zusammensetzen. Nach dem Einheben des ersten Teiles wurde dieser am Ufer fix montiert. Danach folgte der zweite Teil von der anderen Seite. Zum Schluss wurden sie in der Mitte verschweißt. Trotz der anspruchsvollen Herausforderung konnte auch diese Aufgabe vom Prangl-Team souverän gelöst werden.