Eisenbahnbrücke
Franz List
Die Herausforderung
Aus alt wird neu: Prangl tauschte eine Eisenbahnbrücke der ÖBB
Die mehr als 100 Jahre alte Eisenbahnbrücke war am Ende ihrer Lebensdauer. Eine neue musste her – mit Hilfe der Hub-Experten von Prangl. Neben den Abmessungen des Stahl-Fachwerks (70 Meter Länge, 7 Meter Breite, 8 Meter Höhe und 350 Tonnen) waren es vor allem die beengten Platzverhältnisse, die alle Beteiligten herausforderten.
Unsere Lösung
Kein Platz, aber ein wirkungsvolles Konzept
Der Ort des Geschehens ist eine Schlucht, links und rechts von Felswänden begrenzt. Es gibt dort nur die Salzach, eine Straße und die Bahntrasse. In den Monaten vor dem Hub wurde in ca. 300 Meter Entfernung die neue Brücke zusammengebaut. Am Straßenrand entstand das neue Fachwerk, meterhoch eingehüllt und 70 Meter lang. Das Tragwerk musste aus Platzgründen neben der Straße vorgefertigt werden. Dafür musste teilweise die Straße kurzfristig gesperrt werden.
Drei selbstfahrende Schwerlastmodule synchronisiert
Erste Aufgabe für das Team von Prangl war nun, das alte Brückentragwerk mit 380 Tonnen Gesamtgewicht herauszuheben, auf drei synchronisierte Schwerlastmodule zu verladen und per Fernbedienung zum Zwischenlagerplatz zu fahren. Umgekehrt musste die neue Brücke vor ihrem Transport rund 300 Meter zum Ort der Verhebung verbracht werden. Das passierte ebenfalls mit den selbstfahrenden Schwerlasteinheiten. Aufgrund der engen Platzverhältnisse und der Länge von 70 Meter forderte bereits diese erste Phase höchste Konzentration aller Beteiligten.
Schwieriger Aufbau des 650 Tonnen Raupenkran
Um dann den für den Hub vorgesehenen 650 Tonnen Raupenkran aufbauen zu können musste die Salzachstraße phasenweise komplett gesperrt werden. Mit insgesamt 40 LKWs wurden alle Komponenten des Großkrans antransportiert, um danach in vier Tagen unter schwierigen Bedingungen aufgebaut zu werden. Im vollen Zustand brachte der gelbe Koloss inklusive Last 900 Tonnen auf die Waage.
Hebearbeiten unter hohem Zeitdruck
Endlich war es so weit: Kurz nachdem der letzte Zug um 02:00 Uhr die Strecke passierte, konnte mit den eigentlichen Hebearbeiten begonnen werden. Damit der erste planmäßige Zug in der Früh wieder ungehindert fahren kann, stand ein Zeitfenster von knapp zwei Stunden zur Verfügung. Hochspannung für alle Mitwirkenden! Direkt von den selbstfahrenden Schwerlastmodulen wurde das Fachwerk vom Kran übernommen. Aufgrund der Entfernung musste der Raupenkran seine Position einmal verändern und rund 20 Meter mit voller Last verfahren.
Höchste Konzentration des gesamten Prangl-Teams
Trotz schwieriger Windverhältnisse wurde die neue Brücke millimetergenau eingehoben. Beide Hübe (alte und neue Brücke) erforderten höchste Konzentration des gesamten Teams, da die 70 Meter langen Konstruktionen zwischenzeitlich in einer Höhe von 20 Meter über dem Boden waren, um das bestehende Tragwerk des daneben liegenden zweiten Gleises nicht zu gefährden. Da sich die Baustelle direkt über dem Wasser befand und kurz unterhalb die gefährliche Salzachklamm beginnt, stand die ganze Nacht unterhalb der Baustelle ein Team der Wasserrettung bereit.
Der erfolgreiche Abschluss begeisterte den Auftraggeber
Die ÖBB-Verantwortlichen zeigten sich begeistert: "Eine Baustelle von dieser Dimension, in einer Schlucht gelegen, mit einem stark fließenden Gewässer wie der Salzach und einer viel befahrenen Landesstraße, stellt in der Umsetzung des Projektes eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar. Von der Planung bis hin zum Einhub selbst muss jeder Handgriff sitzen. Hier braucht es ein starkes Team und verlässliche Partner."