Basilika

Die Herausforderung

Renovierung des Südturms der Basilika

Bei den umfassenden Renovierungsarbeiten bestand die Aufgabe der Prangl-Experten nicht nur darin, die 11 Tonnen schwere Kuppel des Südturms abzuheben, um die große Glocke zur Sanierung zu entfernen. Es musste außerdem der Turm fast komplett entkernt werden. Denn völlig neue Decken- und Glockenstuhlträger sind künftig in der Lage statt bisher drei Glocken, fünf bis sechs Glocken zu tragen.

Unsere Lösung

Wegheben der Kuppel

Der Dom von Esztergom, eine 100 Meter hohe klassizistische Kathedrale, thront am höchsten Punkt der Stadt. Sie gilt mit einer Fläche von 5.660 Quadratmeter als größte Kirche Ungarns und zählt zu den größten Basiliken Europas. Nun wird die prächtige Kirche sorgsam renoviert; die Arbeiten schreiten voran. Eine wichtige Phase ist dabei die komplette Innen- und Außensanierung des Südturms. Um die größte der hier untergebrachten drei Glocken restaurieren zu können – ohne das Mauerwerk des Turms zu zerstören – musste die Kuppel des Turms abgehoben und die ganze Dachkonstruktion entfernt werden.

250 Tonnen Teleskopkran

Ein 250 Tonnen Teleskopkran erwies sich in diesem Fall als effizienteste Lösung. Zwar hätte bei den zu hebenden Lasten auch ein kleinerer Kran mit Hilfsausleger gereicht, doch der straffe Zeitplan lies die Zeit für die Montage eines Hilfsauslegers nicht zu. Der größere Teleskopkran war im Stande, alle Hübe mit seinem 72 Meter-Hauptausleger (Gegengewicht 47,5 Tonnen) durchzuführen. Als erster Schritt der umfangreichen Hebebarbeiten wurde die Kuppel, deren höchster Punkt inklusive Kreuz auf einer Höhe von 60 Meter liegt, vorsichtig abgehoben. Sie wurde am Gelände neben der Basilika abgelegt, wo auch die Restaurierung durchgeführt wird.

Entfernen der Glocken

Die nächsten Hübe dienten dem Abriss und der Entfernung der Decke über den Glocken. Die große Glocke mit einem Durchmesser von knapp 2,2 Meter und einem Gewicht von ca. 6 Tonnen war danach als Nächstes an der Reihe. Sie wurde gemeinsam mit einem Träger mit rund 1,3 Tonnen herausgehoben. Die zweite Glocke mit rund 300 Kilogramm und einem Durchmesser von 0,8 Meter folgte. Bei der anschließenden Aushebung des Glockenstuhls war es wichtig, dass dieser in möglichst großen Einheiten entfernt wird. So wurde er in zwei Teile mit je 5,5 und 6 Tonnen zerlegt und diese einzeln herausgehoben.

Reibungslose Abwicklung

Auch die Elemente der Eichenbalkendecke darunter mit 1,1 Tonnen Gewicht entfernte der Kran nach und nach. Ganz am Ende wurde die gesamte Deckenkonstruktion ausgehoben. Sämtliche Hübe fanden ohne Zwischenfälle statt. Ein Positionswechsel des Krans auf dem Plattenteil eines Tunnels erforderte zwischendurch die besondere Aufmerksamkeit des Prangl-Teams. Um der Statik gerecht zu werden, kam hier eine spezielle Überbrückung zum Einsatz. Damit stand der Fortsetzung der Arbeiten nichts im Wege. Die komplette Renovierung des Doms soll bis zum Frühjahr 2024 abgeschlossen sein.