Alpiner Windpark
Die Herausforderung
Herausforderung für Mensch & Maschine
Straßentransport ab Werk in Deutschland, Umladung in Mürzzuschlag, Bergtransport und Montage: Für die neuen Windkraftanlagen hat Prangl ein Gesamtpaket geschnürt. Dazu zählt natürlich auch die Unterstützung bei der Planung der Wege und Kranstellflächen im Vorfeld. Eingesetzt wurde Spezial-Equipment, welches eigens für den Transport und Hub von Windkraftelementen vorgesehen ist.
Unsere Lösung
Spezial-Equipment
Den Transport auf der Straße übernahmen abhängig von der Beladung verschiedene Maschinen: für die Stahltürme eine 4-Achs-Zugmaschine mit Turmadapter, für die Rotorblätter eine 5-Achs-Zugmaschine mit 4-Achs-Flügeltrailer, für die Maschinenhäuser eine 3-Achs-Zugmaschine mit 9-Achs-Satteltieflader, für die Naben eine 3-Achs-Zugmaschine mit 1-Achs-Dolly und 4-Achs-Tiefbettsattel und für die Generatoren eine 3-Achs-Zugmaschine mit 2-Achs-Dolly und 4-Achs-Tiefbettsattel bzw. 6-Achs-Satteltieflader. Diese bewältigten den akribisch vorbereiteten Transport über 1.750 Kilometer bis Mürzzuschlag in 46 Einzelfahrten.
Längster Transport: 78,5 Meter
Das schwerste Gesamtgewicht der Transportzüge lag über 130 Tonnen (Turmelemente), der längste Transporter war 78,5 Meter lang (Rotorblätter). Sie waren allesamt knapp fünf Meter breit und rund vier bis fünf Meter hoch. Gesichert von Begleitfahrzeugen erreichten die Schwertransporter nach drei bis vier Nächten Fahrzeit den Umladeplatz in Mürzzuschlag. Dort erwartete ein 400 Tonnen Raupenkran die Windkraftelemente. Weil sich dieser Kran verfahren lässt, konnte die Lagerfläche optimal ausgenutzt werden. Ein 220 Tonnen Teleskopkran und ein 7,2 Tonnen Teleskopstapler assistierten.
16 Prozent Steigung
Die Komponenten wurden auf verschiedenen Maschinen, die für alpine Transporte geeignet sind, umgelagert: 10-Achs-Selbstfahrer mit und ohne Flügelvorrichtung, 4-Achs-Allrad Zugmaschinen plus 5-Achs-Schwerlastmodule, 3-Achs-Allrad Zugmaschinen mit Ballastplateau (als Schlepphilfe) sowie Allradzugmaschinen mit Ladekran und Plateausattel. Ein Windkraftelement nach dem anderen wurde – je nach Reihenfolge der Montage – bedächtig den Berg mit Steigungen bis zu 16 Prozent hinaufgebracht. Speziell der Transport der über 60 Meter langen Rotorblätter verlangte höchste Konzentration des Prangl-Teams.
600 Tonnen Raupenkran
An der Baustelle auf ca. 1600 Meter Seehöhe angekommen, übernahmen zwei 200 Tonnen Teleskopkrane die Vorentladung. Für die Montage selbst wurde ein 600 Tonnen Raupenkran ausgewählt, weil erst nach dem Rüsten – dies geschah übrigens wegen der alpinen Lage unter schwierigsten Verhältnissen – auf Hebeposition gefahren werden konnte. Ein weiterer 200 Tonnen Teleskopkran versah als Hilfskran seinen Dienst. Die Vormontage des Modular Steel Towers übernahmen ein 160 Tonnen Teleskopkran und ein 100 Tonnen Teleskopraupenkran. Letzterer war besonders wichtig, weil ein Verfahren mit Last notwendig war.
Schwerster Hub: 72,7 Tonnen
Stück für Stück wurden die Windkraftwerke zusammengesetzt. Die “leichtesten“ zu verhebenden Teile waren mit 21,8 Tonnen die Rotorblätter, die schwersten mit 72,7 Tonnen die Turmelemente. Dank des umfassenden Know-Hows des Prangl-Teams ging der Aufbau zügig voran. Letztendlich erlangten die Windkraftanlagen eine Nabenhöhe von 110 Meter und sollen bis Ende des Jahres in Betrieb genommen werden. Die Betreiber des Windparks Pretul II rechnen mit zusätzlich rund 39 Mio. kWh, die ins Stromnetz eingespeist werden können.